Tag 25: Donji Milanovac bis Kladovo

Stromkilometer: 988 – 934

Eisernes Tor Teil 2 und Schleuse Djerdap 1

Heute versprach ein langer und interessanter Tag zu werden.
Der Plan: Weiter durchs Eiserne Tor, die Schleuse Djerdap 1 (das größte Schleusensystem an der Donau) und dann noch ausklarieren aus Serbien. Na bumm. Also der Reihe nach:

Der Tag begann diesig und es hatte deutlich abgekühlt. Nach der Hitze der letzten Wochen war das erholsam. Aber nur kurz. Dann war es kalt.
Es bleibt trüb und und ein bisschen regnerisch. Die Stimmung ist geheimnisvoll.

Eisernes Tor Teil 2

Insgesamt ist auf der Donau wesentlich weniger Verkehr, als wir erwartet haben. Im Eisernen Tor begegnet uns weder ein Kreuzfahrtschiff, noch ein Schubschiff.
Muss ja auch nicht sein.
Dafür gibt es viele Ausflugsboote, Sportboote und Angler.
Unberührt ist es hier nicht. Überall, wo sich die Donau weitet gibt es Stationen der Ausflugsboote und Terrassencafes, zu denen die Leute auch mit Reisebussen chauffiert werden.
Fotografiert habe ich dann eher die anderen Seite ;-):

Das Eiserne Tor ist einfach zu fahren. Die Sabu lässt sich durch die Wellen nicht beeindrucken. Ab und zu hüpft sie mit dem Gesichtsausdruck „Das ist alles?“ durch die Schluchten.
Da links und rechts unübersehbar begrenzt ist, entfällt das ständige Suchen nach der nächsten Boje.



Manchmal fragt man sich, wie die die Kilometrierung da aufgestellt haben, wo sie steht.
Wer sie findet ohne zu zoomen, hatte schon mal das Vergnügen auf der Donau.. 😉

Naja und dann hatten wir das auch. Der Wechsel zwischen weit und eng und der Gedanke, dass alles, was da steht um 40 Meter in die Höhe gehoben wurde ist schon beeindruckend.

Schleuse Djerdap I

Jetzt nehmen wir die Schleuse Djerdap I in Angriff. Es ist das größte Schleusensystem der Donau. Riesig. Im wöchentlichen Wechsel betreibt ein Mal die rumänische und ein Mal die serbische Seite die Schleuse.
Bei uns sind die Rumänen an der Reihe. Ich telefoniere wieder mal und am anderen Ende grollt es wieder. Anhand der Lautbrocken, die ich höre, verstehe ich, dass wir zufahren sollen. Sicher bin ich nicht, aber es gibt ja nur einen Weg und der geht nach vorn.

Es macht Rumms

Vor der Schleuse ist eine Art Ponton, also ein riesiges Metallgestell und plötzlich sehen wir jemand winken.
Wir fahren also dort hin, ich vorne, Herbert an der Achterleine. Der Mann winkt freundlich, nimmt die Leine und macht NICHT fest. Vorne hängen wir aber schon, weil ausnahmsweise hab ich es richtig gemacht.
Wenig überraschend kann der Rumäne an Land das Schiff nicht halten und die Sabu rummst mit dem Bugspriet mehrfach gegen das massive Gestell. Und mit der vorderen Leiter. Und mit dem Holzgestell, auf dem unsere Masten sind.
Wir stehen quer im Becken und ich bin ganz sicher, dass es dieses Mal die Sabu ist, die neue Wörter erfindet. Leider können wir ihr Knirschen nicht verstehen. Oder glücklicherweise.
Irgendwann gelingt uns dreien dann mit Händen, Füßen, Wacheln und Knirschen festzumachen, währen der Rumäne freundlich lächelnd oben steht.
Pfffffffff. Er brüllt dann noch „hora“, „big“ und schwingt den Arm in Richtung Einfahrt.
Wir verstehen es so, dass wir auf ein großes Schiff warten, hinter dem wir dann einfahren sollen.

Wir haben ausreichend Zeit, um alles zu veratmen, da wir fast 3 Stunden vor der Schleuse stehen und warten. Immerhin sind wir gut festgemacht.

Es ist kein größerer, sichtbarer Schaden entstanden.
Aber der Blutdruck! Jetzt sind wir innerlich gekärchert.

Ich habe die Wartezeit zum arbeiten genutzt und endlich taucht das Kreuzfahrtschiff auf. Brav reihen wir uns dahinter ein. Genau dahinter, am ersten Schwimmpoller.
Gefühlt 10 cm vor der roten Linie, die das Ende markiert. Weil der einfach nicht weiter nach vorne gefahren ist. Tja.
Das Festmachen geht dann wieder ohne Probleme und oben tauchen ein paar Männer auf. Einer spricht sogar Englisch und er entschuldigt sich für die lange Wartezeit. Wir plaudern noch ein bisschen und er versichert uns, dass mit dem Poller alles ok ist.
Denn die letzten werden ja bekanntlich die ersten sein.

Das Schleusen dauert insgesamt 1,5 Stunden. Zunächst geht es in der ersten Kammer 15 Meter hinunter, dann nach vorne in die zweite Kammer und nochmal der gleiche Hub.
Das alles klappt ohne Probleme, daher gibts für Schleusenfans viele Fotos, aber keine mit Hopperla:

Immer wieder schön: Schleuse von hinten:


Durch das lange Warten und die Schleusenzeit ist es nach 19:00 Uhr als wir endlich wieder freie Sicht haben. Jetzt müssen wir möglichst rasch einen Platz für die Nacht finden, denn Sonnenuntergang ist um 19:56 Uhr.

Doch dies ist eine andere Geschichte 😉

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