Menschen

Bis jetzt konnten wir alle Abenteuer(chen) bestehen und das ist auch einigen Menschen zu verdanken.

Arko, der in Budapest fünf verschiedene Taxi-Unternehmen angerufen hat, bis eins einen Wagen frei hatte. Murmelnd, was das für ein Land sei, wo der Aufwand für ein Taxi so hoch ist. Und der am Abend angerufen hat, ob wir eh wieder heil gelandet sind. (Der Taxi-Ausflug gingt zum Einkaufen – Trinkwasser)

Dario, dem wir in Apatin begegnen werden und der uns wieder mit der Welt des Internets verbindet.  

Der Agent von YU-agents, der mir in Mohacs in sengender Hitze die Crewliste bringt, obwohl ihn das eigentlich gar nichts angeht, da er eigentlich nur Fracht abwickelt.

Und dem Kapitän des Schubschiffs Ante, der uns in Mohacs an seiner 80 Meter langen Seite Geborgenheit gibt.

Der eigentlich schon pensionierte Kapitän aus Ruse spricht sehr gut deutsch. Der Sicherheit halber kommen aber noch Hände und Füße dazu. Er hat vor vielen Jahren in Baden Württemberg gearbeitet und beendet seine Sätze gerne mit: „Vielen Dank für Ihr Verständnis.“
Haben wir. Eh klar.

Nachdem wir festgemacht hatten, bot er uns in rascher Folge: Dusche, WC und ein Abendessen an. Nach wenigen Minuten waren Herbert und er in rege Diskussionen vertieft. Wir haben viele Tipps bekommen und es war ein sehr lustiger Abend. Auch wenn mein Kopf vor Müdigkeit fast in den ausgezeichneten Käse geplatscht wäre.

Am nächsten Morgen plaudern wir munter weiter. Das Handy des Kapitäns hat keinen Internetzugang mehr. Und ob Herbert was machen kann. Der richtet alles wieder schön ein und ich bin froh, dass das Schubschiff kein automatisches Tor hat. (Insider für die Kuchelauer Gemeinde)

Als Herbert schließlich nach einer Fettpresse fragt, kommt gleich der ganze Mechaniker mit und schmiert auf Knien im Durchgang unsere Welle.
Ehre, wem Ehre gebührt.

Wir tauschen die Kontaktdaten aus. Noch ein Mal winken und schon sind wir wieder auf dem Weg.

Vor 10 Tagen sind wir in der Wiener Kuchelau aufgebrochen. Es kommt mir erheblich länger vor. Wer in der ersten Woche richtig Stress hatte, war mein innerer Monk. Wenn irgendwas auf irgendwas liegt und nichts da ist wo es hingehört, weil man noch nicht weiß, was wo hingehört, kriegt er Stress. Und ich auch.

Daher habe ich die Pause in Budapest genutzt, um zumindest im vorderen Bereich klar Schiff zu machen.

Protokoll Wien Kuchelau, Mohacs (EU-Grenze)

Austausch Öldruckschalter (mit Leo), seither tropft kein Öl mehr aus dem Motor

Unnötiges Kabel zu Starterbatterie entfernt, seither sprang sie immer an

Bilgepumpe instand gesetzt. Seither hatten wir kein Wasser mehr in der Bilge. 😉

Türschnallen beim Klo montiert: Leo, mein Held!

Lüftungsschlauch beim Motor hatte sich los gerappelt, Leo fixierte.

Garderobenstange montiert (Leo!) – sehr hilfreich beim Koffer auspacken

Einlauf Wasser zusätzlich fixiert. (Wir wissen immer noch nicht, wo das Wasser herkam)

Technisches

Diesel: 175 Liter (100 Wien, 75 Budapest)

Wasser: 250 Liter (100 Komarno, 150 Budapest)

Welle geschmiert bei 1447

Teile, die wir (neu) brauchen: Öldruckschalter, Starter, Fettpresse, Ankerkralle

Marinas / Anlegestellen

Km 1852: Modra Cajka

Km 1654: Wiking Yachtclub Budapest, Arpad Brücke

Km 1556: Ankern im Strom

Km 1447: Mohacs, anlegen an Schubschiff

Distanzen / Stunden

Distanz gesamt: 488 km

Motorstunden: 60

Tage mit Fahrt: 7

Tage ohne Fahrt: 3 (Komarom 1, Budapest 2)

Tag 9 km 1556 – bis Mohacs

Stromkilometer: 1556 – 1449 (107), 10 Stunden + 2 Stunden (schon wieder!)

In der Morgendämmerung verließen wir das Land der Karpfen. Jeder von uns hatte nur wenige Stunden geschlafen. Der Tag versprach anstrengend zu werden:
Viele Kilometer und Ausklarieren in Mohacs.
So zogen wir zwei Übernachtigen los.

Die richtige Art sich zu sorgen

Bevor wir weggefahren sind, hat Bernie zu mir gesagt: „Gefürchtet hast du dich jetzt schon. Hast erledigt, kannst aufhören.“ Recht hatte er, Polizist halt.
Es ist nämlich so: Was wir befürchtet hatten (ok ich), tritt nicht ein.
Die Kleine schnurrt völlig problemlos die Kilometer ab. Die Bilge ist trocken, sie springt brav an, wenn sie soll und bei Wellen fühlt es sich an, als würde sie vor Freude tanzen.
So lang wir in Bewegung und in der Fahrrinne sind, ist alles gut.
Schwierigkeiten machen uns andere Dinge:

Der Wasserstand

Die mangelnde Erfahrung am Strom (Fahren geht super, Stehen nicht so)

Meine nicht vorhandene Erfahrung mit An- und Ablegemanövern

Fazit: Wenn überhaupt, kann man sich so grundsätzlich mal sorgen. Bringt aber nicht viel, denn im Detail kommt es dann aber eh aus einer anderen Ecke, beispielsweise dieser:

Ausklarieren in Mohacs

Unser Ziel für diesen Tag ist die Barka Bar (1447) und ein kaltes Bier dort. Doch zuerst wird ausklariert. Nach der langen Fahrt erreichen wir Mohacs und das Zollgebäude.
Und als wir so um die Ecke biegen, sehen wir ein Kreuzfahrtschiff, das den gesamten Steg (und mehr) einnimmt. Hm.
Herbert fährt ein bisschen auf und ab, aber wir haben keine Möglichkeit, da irgendwo fest zu machen. Neben den Stegen ist eine ca. 10 Meter hohe Kaimauer mit sehr steilen Stufen, aber sonst nichts. Dort liegt ein Schubschiff und wir fragen, ob wir bei ihnen anlegen dürfen. Mein kleineres Gwirx mit den Leinen wird durch die Profis egalisiert. Ich spüre Herberts Blick im Genick.
Der Matrose meint, dass sie noch eine halbe Stunde da sind und dass sich das locker ausgeht. „It’s a free country.“ Wir haben ja gelernt wie das mit den Sorgen ist und machen uns an den Aufstieg.

Im Zollgebäude bekommt man einen Laufzettel mit dem man von einem Zimmer ins andere geht: Polizei – Gesundheitsamt – Wasserschutzpolizei – Zoll.
Ein sehr strenger Polizist erklärt das Prozedere:
An jeder Station unterschreibt dann einer eine Zeile auf dem Ding und am Ende gehts wieder zurück zu ihm.
Und wie wir so zwischen 1 und 2 sind, taucht der Matrose hechelnd auf, weil sie fahren müssen. Und nimmt Herbert mit.
Ich stehe im Zollgebäude, völlig ahnungslos, was ich da eigentlich mache. Also lächle ich mich durch die Stationen, entschuldige mich der Sicherheit halber mal in jedem Raum, und fülle gefühlte 100 Seiten Formulare aus.
Nur bei der Wasserschutzpolizei klappt das nicht, Da ist nämlich keiner da. Also wieder zurück zu Station 1, wo der strenge Polizist die offizielle Crewliste schon einmal ausstellt. Er schärft mir ein, dass das das wichtigste Dokument überhaupt ist. Dann bekommt er nahezu Schnappatmung, weil die Station noch immer nicht besetzt ist.
Er telefoniert (Donnergrollen!) und zack, die fehlenden Beamten tauchen auf.,
Offensichtlich hat er sie bei irgendwas sehr Wichtigem unterbrochen, denn sie wollen alle Papiere nochmal sehen, unter anderem auch die Bootsführerscheine.
Die sind bei Herbert. Am Boot. Unten.
Mein strenger Freund erklärt ihnen mit verschränkten Armen die Situation, des Nicht-Anlegen-Könnens worauf hin sie beschließen, mich zum Schiff zu begleiten. Jö.
„Kontrolle, Inspektione“ Na bravo.

So komme ich mit zwei jungen, schlecht gelaunten und plötzlich pflichtbewussten Polizisten aus dem Gebäude.
Unten Steg. Dahinter Kreuzfahrtschiff. Dahinter Sabu One. Darauf Herbert, der während der ganzen Aktion hin- und herfuhr. Er kennt jetzt Mohacs sehr gut.
Ich schaue den Beamten fragend an „Final check, right? Everything else is ok, right?“
Er versteht, was ich nicht sage, scheucht mich mit der Hand weg: „Inspetione done“ und drückt mir die Papiere in die Hand.
Halleluja. Ich mache mich an den Abstieg, Herbert kommt zur Kaimauer und ich springe ungefähr einen Meter hinunter aufs Schiff. (Es war viel mehr als ein Meter, mindestens 5, aber Herbert glaubt das nicht)
Ab in die Barka Bar! Irgendwas ist aber merkwürdig. Ich sortiere die Zettel. Und was habe ich nicht? Die Crewliste. Man kann es drehen und wenden wie man will, sie ist nicht da.
Der Motor kocht, wir auch und Herbert und ich denken separat neue Wörter. Schweigend.

Im Gebäude hatte ich auf der Suche nach Leben jemand von Yu-Agent kennengelernt. Den rufe ich jetzt an und beknie ihn, ob er mir den Zettel zum Steg bringen kann.
Der macht sich tatsächlich auf die Suche nach meinen Unterlagen und bringt sie zum Steg. Denn das Kreuzfahrtschiff war in der Zwischenzeit dann auch weg.

Aber jetzt. Barka Bar, wir kommen!
Nach zwei Kilometern taucht sie auf. Oase! Was soll ich sagen, da ist zu. Richtig zu. Wir versuchen, trotzdem anzulegen, aber ich versemmle das mit den Leinen und den Pollern gleich zwei Mal. Das ist aber auch alles sehr eng dort.
In der Zwischenzeit bin ich nur noch so ungefähr 1,2 Meter groß, gehe in gebückter Haltung und spreche nur noch, wenn ich gefragt werde. *gg
Wir geben das Anlegemanöver auf, weil es sowieso zu eng ist. Und Bier gibts auch keins.
Nächster Versuch: Ankern
Keine Chance, der Anker slippt und in der Zwischenzeit kann auch ich den Kai von Mohacs auswendig. Jetzt gehen uns langsam auch die neuen Worte aus.
In Sichtweite das Schubschiff von der Kaimauer. Stehend. Wir nähern uns vorsichtig an und tatsächlich: Sie lassen uns wieder festmachen. (Kein Leinen-Gwirx dieses Mal).
Das 80 Meter lange Schiff steht wie ein Bock und endlich – Motor aus!
Gute Nacht.


Tag 8: Budapest bis km 1556

Stromkilometer: 1654 – 1556 (98), 7 Stunden + 2,5 Stunden

Wie an der Überschrift schon zu erkennen ist, war der Tag ein bisschen kompliziert.
Begonnen hat es ja gut, nämlich mit höherem Wasserstand und einer staubtrockenen Bilge.

Also fuhren wir gegen 11:00 Uhr los. Seit gestern versuchte ich immer wieder, jemanden im Hafen von Kistopostag zu erreichen. Woran auch immer es liegt, aber mehrheitlich wird einfach nicht abgehoben. So auch hier. Da der Hafen von Kistopostag als sehr sicher auch bei Niedrigwasser beschreiben wird, waren wir frohen Mutes.

Alles hat super funktioniert und kurz nach 17:30 Uhr trafen wir dort ein. Ein letztes Mal versuchte ich, den Hafenmeister zu erreichen. Siehe da – er hob tatsächlich ab!
Und dann war es erst einmal aus mit den guten Nachrichten. Ich hatte ihn im Urlaub aufgegabelt und nach meiner Erklärung, dass wir mindestens 1,7 Meter Tiefe benötigen, hat er ihn vermutlich verlängert. Aber er versprach mir, herum zu telefonieren und mich zurück zu rufen. Machte er dann auch, allerdings wollte ich an sich nicht hören, was er mir zu sagen hatte: „Zu wenig Wasser, beim nächsten Anleger Botel Stefanie ebenfalls.“
Er empfahl uns, zu ankern. Und wir sollen auf die Schifffahrtslinie achten. A geh.
Nicht gut.

Wenns nicht so blöd wäre, wäre es ja eigentlich schön.
Auf der Suche nach einem Ankergrund, bei wir endlich auch die Ankerwinch testen können (oida!!), bleiben wir nur ein Mal kurz stecken, aber die Strömung schiebt uns wieder raus. Thanks for small mercies …

Das aktuelle Problem: Jedes Mal, wenn wir die Linie seitlich verlassen, wird es schnell extrem seicht.

Nach mühevoller Suche werden wir endlich fündig. 3 Meter. 3 Meter! Anker runter, gespanntes Warten und wir stehen. Endlich. Und sehen am Ufer ein Schild. Das mit dem durchgestrichenen Anker. Wir stehen aber nur so ungfähr 1/3 des Bootes mit dem Heck in den 200 Meter langen Bereich. Ok, Herbert meint, es ist die Hälfte.
Dieses Mal hat Herbert von mir neue Wörter gelernt.

Kommando retour, alles nochmal von vorn, ein paar Hundert Meter stromaufwärts.
Dieses Mal verhakt sich jedoch die Kette und die Ankerwinch gibt erstmal den Geist auf.
Eine Option, die wir nicht haben. Schließlich gelingt es Herbert, das Ding irgendwie runter zu lassen und wir stehen. Im Strom. Um 21:00 Uhr so ungefähr. Ich kann nur noch Tiefenmesser lesen.

Weil wir noch von Nagymaros wissen, wie wilde Wellen die Kreuzfahrtschiffe machen, beginnt das Warten. I woart auf a Kreuzschiff und es kummt ned, kummt ned …
Tatsächlich ist es in der Zwischenzeit 0:50 Uhr und es kam überhaupt niemand vorbei.

Es ist stockfinster und außer einem gelegentlichen Platschen, von dem ich nicht wissen will, was es ist, passiert hier gar nichts.
Herbert schläft. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich versuche, wach zu bleiben, damit er morgen fahren kann. Die geplante Strecke war mit 120 km sehr lang. Ok, jetzt sinds nur noch 110 km.
Meine Anweisung ist, auf Geräusche zu achten, was Sinn macht, denn sehen tut man nichts.
Falls uns jemand sucht: Wir stehen auf km 1556. Hoffentlich.

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Nachts auf der Donau

Uff, jetzt habe ich euch mitten in der Nacht sitzen lassen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei euch für die vielen, liebevollen Meldungen auf der Website und außerhalb bedanken. Wir freuen uns über jeden einzelnen Kommentar und haben so viel Liebe gar nicht erwartet.

Also, so ging es dann weiter:
Es kühlt ab. Die von Karin selbst gestrickten Socken halten die Füße warm. Weil kalte Füße geht grad gar nicht.
Lange Zeit kommt immer noch nichts. So ungefähr um 2:00 Uhr werde ich dann müde und beschließe, mir einen Kaffee zu machen.

Wie es halt so ist. Stundenlang ist nichts und kaum will man was machen, gehts schon los.
Ich sitze also so da in der Stille, bis auf das leise Schnarchen von Herbert und das Platschen, als plötzlich ein tiefes Grollen durch die Luft schwingt.

Ich blicke die Donau hinunter und sehe etwas, das wie ein UFO wirkt, aber ein USO (leider nicht Ouzo) ist. Die Lichter gehen über die gesamte Breite des Flusses, extrem hell, auf dem Wasser reflektierend und wirklich, wirklich breit.
Nicht gut.
Was machen? Wir wussten ja noch immer nicht, was die Wellen hier beim Vorbeifahren anrichten würden. Also räume ich erstmal alles weg, das umfallen könnte. Überlege, ob ich Herbert wecken soll, oder nicht und entscheide mich dagegen.
Vertrauen haben. Wird schon gut gehen. Alles wird guuuuuuuut.

Das Dings wird immer lauter. Und immer breiter.
Das kann sich nie und nimmer ausgehen. Dabei fällt mir ein (erstaunlich, wie so ein Hirn funktioniert) dass ich vor so ungefähr sieben Leben mal einen Lokführer kannte.
Und der hat mir erzählt, dass die Drop-Out-Quote extrem hoch ist, weil man im Dunkeln bis zuletzt glaubt, dass sich der entgegenkommende Zug auf dem gleichen Gleis befindet.
Okeee.

Ich sitze also im Finstern am leergeräumten Tisch, beide Hände an der Tischplatte, Knöchel weiß und murmle das Mantra: „Das ist hier ganz genauso. Das ist hier ganz genauso.“
Ungefähr so muss sich der Heuschreck fühlen, wenn die Mähmaschine kommt.
Nicht gut. Gar nicht gut.

Tja, was soll ich sagen. Den Loktest habe ich bestanden, konnte ja aber auch schlecht weg. Das Gebilde zog sogar mit einem ziemlich großen Abstand vorbei. Es hat zwar ordentlich geschaukelt, aber alles hat gehalten. Auch der Anker. Alter Falter….

Eine Stunde später wacht Herbert auf:“ War was?“ Als ich dann geschlafen habe, durfte er aber auch mal auf der Schaukelbahn fahren.

Die Learnings:

Ankeralarm App
Ich habe jetzt die App Ankeralarm. Die funktioniert wirklich gut. Bei mir gleich zwei Mal.
Beim ersten Mal, als ich vor lauter *dings* den Radius nur unwesentlich größer, als die Sabu eingestellt hatte. Das zweite Mal, als wir in der Morgendämmerung den lauschigen Ort verließen. In der IT nennt man sowas pebcat. (problem exists between chair and table)

Das Platschen
Der liebe Christian (unser Dr. Inox) ließ mich wissen, dass es sich dabei um Zander handelt. Die kommen nachts an die Oberfläche zum Räubern. Es schlug vor, das nächste Mal eine Angel mitzunehmen, weil wir dann gleich ein leckeres Abendessen hätten.
Wenn ich überlege, was ich hätte mitnehmen sollen, denke ich eher an Helikopter oder so.

Tag 6 Budapest: Wasser! Aber da, wo es nicht sein soll.

Angefangen hat es ja so: Wir haben für den Tisch am Heck eine Hilfskonstruktion. (IKEA Tischbeine, die billigsten verstellbaren). Sie sind aber nicht verstellbar genug, um die Schräge auszugleichen. Später, wenn die Masten wieder montiert sind, wird die Tischplatte daran befestigt und gerade sein.
Derzeit: Kein Mast, also leicht nach hinten abfallender Tisch. Macht nicht so viel, denn bis zum Rand angefüllte Gläser sind auf einem Boot ohnehin keine gute Idee.
Jedenfalls, als ich so auf mein Glas schaue, ist der Mund mal wieder schneller als das Hirn und ich frage: „Ich weiß nicht, war das immer schon so schräg?“
Kleine Frage, große Wirkung. Herbert springt auf. Haben wir einen Wassereinbruch?! Ist beim Bumpern im Strom irgendwas kaputt gegangen?

Wasser in der Bilge

Was folgt ist schnelles Aufreissen aller Schapps. Und wir finden Wasser in der Motorbilge. Es steht so hoch, dass die Bilgepumpe hätte anspringen müssen. Tat sie aber das letzte Mal beim Test vor der Abfahrt. Vielleicht mag sie es nicht so nass.
In weiterer Folge kriechen wir in jeden Winkel unten, hinten und noch weiter hinten, noch weiter unten und suchen. Wo kommt das Wasser her?

Hüte dich vor deinen Wünschen, denn sie könnten in Erfüllung gehen …
Wir hatten uns ja Wasser gewünscht. Aber doch nicht da!
Die gute Nachricht: Alles andere war trocken.
Die schlechte Nachricht: Alles andere war trocken.
Also wo kommt es her? Und warum sprang die (neues Wort einsetzen) Bilgepumpe nicht an? Fragen über Fragen.
Falls jemand auch gerne ein Boot hätte: Den nächsten Teil genau lesen. Den letzten eigentlich auch.
Ich knie also vor dem Abgrund und hole mit dem Schwamm 25 Liter Wasser aus der Bilge.
Kopf nach unten, Bauch einziehen und geht schon. Andere zahlen Mitgliedsbeitrag im Fitness Center. Oder haben eine Bilgepumpe. scnr

Wir legen das Ding mal so einigermaßen trocken. Das Warten beginnt. Kommt was nach? Es ist relativ windig, das Schiff bewegt sich und daher ist schwer zu sagen, ob sich der Wasserstand verändert. Es scheint jedenfalls nicht dramatisch rein zu rinnen. Aber wie wir ja alle wissen, sind die Leisen die Gefährlichen.

Jetzt starren wir auf beiden Seiten des Boots ins Wasser. Außerhalb, ob es steigt. Innerhalb auch. Es steigt nicht. Beidseitig. Erstmal durchatmen. Dabei wollte ich ja eigentlich nur wissen, ob der Tisch schief ist…

Dieser Tisch.

Worst Case Szenario:
Die Kielbolzen haben beim Bumpern etwas abbekommen und es ist ein Haarriss im GfK. Diese Variante lehne ich entschieden ab.

Bad Case Szenario:
Der Befestigung beim Wassersammler hat sich gelockert und das Wasser ist beim Abstellen aus dem Auspuff wieder ins Boot gelaufen. Ist auch nicht schön, weil das Ding nur mit Verrenkungen erreichbar ist, die einen für den Zirkus qualifizieren.

Andere Szenarien:
Der Wassereinfüll-Stutzen ist undicht. Das wäre vergleichsweise einfach. Daher bin ich dafür. Oder es ist irgendwas anderes, das uns gerade nicht einfällt.

Wir stellen fest: Wir lassen wirklich nichts aus.
Jeder Tag bringt neue spannende Momente.  Das ist eh gut. Außer man ist gerade mitten drin, im spannenden Moment.

Einige Stunden später:
Das Wasser im Schiff steigt nicht. Das ist gut. Nach wie vor wissen wir nicht, wo es herkam. Das Wasser außerhalb steigt. Das ist auch gut.
Das Rätsel mit ohne Bilgepumpe hat sich zumindest gelöst: Ein Kontakt vom Massekabel hatte sich gelockert. Das macht der nie wieder!

Es ist ja alles für irgendetwas gut. Die Bilgepumpe ist ohne Ernstfall repariert. Alles passierte innerhalb des Hafens. Und ich habe einen neuen Cliffhanger.
Finden sie den Fehler? Fahren sie weiter?
Bleiben Sie dran. 😉

Tag 5: Nagymaros – Budapest

Stromkilometer: 1694 – 1654 (40), 9 Stunden

Viel Aufwand für wenig Strecke

Wer sich jetzt fragt, warum wir für 40 km 9 Stunden gebraucht haben, hat gut aufgepasst.
Wir verließen Nagymaros (bumm, bumm) um 5:00 morgens in Richtung Budapest, Marina Part.

Marina Part Budapest

Da waren wir ja schnell, doch dann abenteuerte es wieder.
In der Einfahrt blieben wir so schlimm stecken, wie bis dahin überhaupt noch nie. In Sichtweite der Marina, die telefonisch nicht erreichbar war. Und glaubt mir, ich habe es versucht.
Also machte ich die „müde Fliege“. (Danke Bernhard fürs Beibringen) Zuerst kam ein Angler, der ebenfalls niemanden in der Marina erreichen konnte. Dann stoppte ein kleines Motorboot. Auf den ersten Blick sah das Kräfteverhältnis nicht sehr gut aus. Aber nach mehreren Anläufen und mithilfe von Bugstrahlruder und Motor schwammen wir wieder. Ein paar neue Wörter habe ich dabei auch gelernt. Klar war, dass wir nicht mehr versuchen werden, da rein zu fahren. Aber wohin?

Wiking Marina Arpadbrücke, Budapest


Direkt in Budapest darf man nicht anlegen und davor gibt es nur zwei weitere Marinas.
Den Yachtclub Ujpest/Prestige, die ihr Telefon ebenfalls nicht abheben und die Wiking Marina unter der Arpad Brücke. Die schieden wir aus, weil lt. Buch die Einfahrt zum Versanden neigt.
Also fuhren wir erstmal weiter durch Budapest, während ich versuchte, jemand zu erreichen. Als letzte Rettung fiel mir Balasz ein, der sofort telefonisch zu Hilfe kam, Kontaktdaten geschickt und Informationen gesucht hat. Das war eine riesige Hilfe.
Bis das Problem gelöst war, waren wir allerdings bereits hinter Budapest und ich hatte kaum etwas davon gesehen.
Bissi Hektik im Sekretariat.
Die Lösung? Wiking Yachtclub. Der mit der versandeten Einfahrt. Wir bekamen wieder ein Foto von einem Zollstock. Dieses Mal mit 2,7 Metern.

Das Ende eines langen Tages: Wiking Yachtclub Budapest

Herbert wendete und wir fuhren auf der anderen Seite der Insel wieder zurück. So ungefähr 13 Kilometer. Gegen den Strom. Immerhin mit 6 km/h, zieht sich trotzdem ordentlich.
Aber es gibt nichts Schlechtes, das nicht auch was Gutes hat: Der Motor wurde wirklich gefordert und hat mit Sternchen bestanden. Die Kulisse ist traumhaft und wir kommen in den Genuss, sie gleich drei Mal zu sehen. (Ein Mal kommt ja noch.) Im Übrigen scouten Fotografen ohnehin im Vorhinein die Location.

Ab jetzt sind wir zu Zweit. Leo verlässt uns und fährt mit dem Zug nach Wien.
Wir entscheiden, zunächst hier zu bleiben und neu zu planen. Weiterfahren? Pause machen und warten? Abbrechen und zu Hause warten?

Tag 4: Komarno – Nagymaros/Visegrad

Stromkilometer: 1767 – 1694 (73), 8 Stunden

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Eigentlich wollten wir durch den Szentendre Kanal fahren, der wunderschön sein soll. Nach vielfachen Telefonaten wurde uns jedoch dringend davon abgeraten. Es ist zu wenig Wasser und der Kanal ist an sich schon sehr eng und schlecht zu manövrieren.
Daher beschließen wir, im Hauptstrom weiter zu fahren, auch wenn es schade ist.

Nagymarosi SE Kajak Kanu

Beim Hotel „Szent Istvan Fogado“ gibt es leider keinen Liegeplatz, aber die sehr nette Telefonstimme schickt mir die Telefonnummer von Peter vom nebenan liegenden Kajak-Club. Er macht sich mit dem Zollstock auf den Weg und kurz danach erhalten wir ein Foto mit einem nassen Zollstock. Wassertiefe 2,3 Meter – Hurra!
Nachdem wir angelegt haben, sieht es ein bisschen so aus, als wäre der Steg an der Sabu One befestigt und nicht umgekehrt. Außerdem ragen wir zur Hälfte darüber hinaus, was ein mulmiges Gefühl macht.
Peter renoviert ebenfalls einen Motorsegler und will damit nach Serbien fahren. Vielleicht begegnen wir uns ja später nochmal. Wir plaudern, trinken etwas und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant.
Leider wenig erfolgreich. Letztendlich landen wir bei einer Art Imbiss-Stand. Hier wird hauptsächlich Fett verkauft. In unterschiedlichen Farben und unter verschiedenen Bezeichnungen. (Langos, Gyros etc.) Wenn das Denisa sieht … 😉 Beim Hinausgehen entdecken wir in 50 Metern Entfernung das Lokal, das wir eigentlich gesucht hatten. Zu spät.

Wegen der Verdauung warats.

Die erste Nacht im Strom

Und wieder kommt alles anders. Wir hatten gedacht, dass wir im Strom genug Wasser unter dem Kiel haben und dann war ja auch noch das mit dem Zollstock.
Theoretisch war alles ok, praktisch machten die Kreuzfahrtschiffe so arge Wellen, dass die Sabu One mit dem Kiel auf den Grund bumperte. Bumm, bumm, bumm. Nicht gut.
Die sehr kurze und rumpelige Nacht kostete uns (ohne Sanitär/Strom/Wasser/irgendwas) fette € 53.–. So früh wie möglich verlassen wir Nagymaros und hoffen auf Regen.

Tag 2-3: Modra Cajka – Schleuse Gabčíkovo – Komárno

Stromkilometer: 1852 – 1767 (85), 8 Stunden

Abfahrt Modra Cajka 11:00 Uhr
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück verlassen uns Balázs und Charly mit dem Taxi Richtung Bratislava. Der durch nichts zu erschütternde Leo begleitet uns weiterhin.
Es geht in Richtung Schleuse Gabčíkovo, die mich seit einiger Zeit in meinen Träumen begleitet. Den nicht so schönen Träumen. Aber unterwegs ist unterwegs und irgendwie sind ja alle noch hinten rausgeschwommen. Mit Boot.

Auf zur Schleuse Gabčíkovo

Weisungsgemäß kündige ich unsere Ankunft bei der Schleuse an.
Es stellt sich heraus, dass die Akustik unter laufendem Motor, Windgeräusch, unterschiedlichen Sprachen und Herzklopfen leidet. Dafür hat der Mann eine Stimme wie ein Donnergrollen und erlaubt die Einfahrt in den Kanal.

Keine Strömung, fad und langsam

Im Kanal gibt es wirklich nichts zu sehen. Er verläuft oberhalb der Ortschaften und alles, was wir erblicken sind Kirchturmspitzen und Werbeschilder.
Der Schubverband „Speed 2“ überholt uns und macht dabei seinem Namen alle Ehre.
Bereits mehrere Kilometer vor der Schleuse gibt es nahezu keine Strömung mehr und wir tuckern nur noch mit 6-7 km/h dem Ziel entgegen.
Als die Schleuse in der Ferne in Sicht kommt, schlagen die Nerven Alarm, weil wir nicht genau erkennen können, wo wir hin müssen.
Learning 1: Wenn man die Info braucht, sieht man sie. Aber halt vorher nicht.
Learning 2: Wir brauchen 45 Minuten länger als gedacht.
Was mir einen Anruf vom Donnergrollen einbringt. „Go faster“. Fast will ich salutieren. Schnell ist ja mit dem Motorsegler und ohne Strömung nur bedingt möglich. Aber die Kleine schnauft sich tapfer Richtung Schleuse.
Wo Speed 2 auf uns warten musste.

Nicht mehr fad: Motor startet nicht

Dieser Motor ist immer angesprungen. Bei der ersten Besichtigung, als er ausgebaut war, nachdem er überholt war, nachdem er wieder eingebaut war, als wir in der Kuchelau im Wasser waren und bei der Probefahrt. Nur in der Schleuse nicht. Schweißausbruch. Sogar Leo runzelt die Stirn und das ist wirklich ein Alarmsignal.
Es ist die Starterbatterie, oder eben halt auch nicht, denn die ist leer. Wenn ich alles geglaubt hätte, aber das nicht.
Teamleistung: Leo weiß, wo die Starterkabel sind (in der Bar, eh klar), Herbert macht den Batteriekasten auf und ich gebe ihm nacheinander, alles, was er gerade so braucht.
Eh alles wie immer, nur schneller.
Tatsächlich gelingt uns das Manöver ohne Verzögerung und niemand bemerkt, dass wir Problemchen bei der Ausfahrt hatten. *uff*

Yachtclub Komárno

Weiter gehts über die Donau, die die Grenze zwischen Ungarn und der Slowakei bildet. Trotz vielfachen Anrufen hebt am Liegeplatz Marina Alt, wo wir eigentlich hin wollten, niemand ab. Aufgrund des niedrigen Wasserstands ist für uns nicht nur die Frage, ob wir einen Platz bekommen, sondern auch, ob wir überhaupt zufahren können.
Das ist schon alles sehr seicht. Letztlich erreiche ich jemand beim Yachtclub Komárno. Die Zufahrt ist 2 km lang und wir tasten uns langsam vor. Im Buch steht bei solchen Gelegenheiten „gut loten“. Bei diesem Wasserstand wird allerdings jeder Gupf unter Wasser zu einem Hindernis. Immerhin ist unser Unterwasserschiff von den letzten Algen aus der Kuchelau befreit. Ob noch Antifouling drauf ist werden wir sehen. Irgendwann.
Der Yachtclub Komárno ist klein, einfach und hat alte, aber saubere Sanitäranlagen. Alles ist etwas in die Jahre gekommen, aber hier sind wir erst einmal gut aufgehoben.
Wir beschließen, eine weitere Nacht hier zu verbringen, damit wir uns etwas konsolidieren können. Man könnte ja zum Beispiel mal die Reisetaschen auspacken und so.
Der Öldruckschalter benötigt liebevolle Zuwendung, es tropft in den Motor (nicht viel, aber doch) und außerdem muss ja noch ein Rätsel gelöst werden:

Intensives Studium der Betriebsanleitung, wo denn der Strom hin verschwunden ist.

Lösung: Ein Kabel aus dem Testlauf war noch angeschlossen.
So hat die Batterie des Bugstrahlruders die Starterbatterie genüsslich entladen.

Erstmal durchatmen.

Außerdem unterwegs:
Das erste Mal „boat office“.
Ein cooles Gefühl, wenn man vom Bildschirm aufsieht und die Landschaft an einem vorbeizieht.

Die Stadt Komárno

Nach der ganzen Action haben wir ein Eis verdient. Wobei mein Verdacht ist, dass es mehr ums Motoröl geht, aber bei „Eis“ setzte ich mich lieber in Bewegung.
Mit dem Taxi fahren wir für schlanke € 3.– ins Zentrum. Wir folgen unseren touristischen Verpflichtungen, was in dem malerischen Städtchen leicht fällt.

Liegeplatz Komarno: Gegenüber einer alten Werft. Nicht schön, aber ruhig.
Schön ist eine Frage der Perspektive. Und der Uhrzeit.

Zwischen den Ländern

Nach dem Stadtbummel (Eis!) beschließen wir, dass wir zu Fuß zurück gehen. In der Nähe des Yachtclubs gibt es einen Baumarkt und einen großen Supermarkt. Wir brauchen Motoröl. Und Eistee. „Jemand“ meint, das sei nicht weit und geht leicht zu Fuß.
Was folgt ist ein Gewaltmarsch durch ödes Industriegebiet, bei sengender Hitze, ohne Schatten, ohne Eis. Tragisch. „Nur noch da durch“, „nach dieser Kurve“, „muss gleich da sein“ bilden die Geräuschkulisse. Irgendwann kommen wir dann endlich an und fliehen in den klimatisierten Tesco. Der Vorschlag, „den Rest“ zu Fuß zurück zu legen, („ist eh nicht weit“), wurde mit 2/3 Mehrheit abgelehnt und wir fahren mit dem Taxi. Für € 3.– .
Wir sind spät zurück und das Lokal am Anleger wirkt nicht sehr vertrauenerweckend. Aber es gibt kaltes Bier, sowie, als einziges nicht-alkoholisches Getränk Soda Zitron.
Daher wird das erste Mal an Bord „gekocht“. Gulaschsuppe, was sonst.

Tag 1. Kuchelau – Modra Cajka

Stromkilometer: 1935 – 1852 (83), 9 Stunden

Ein Anfang und ein Ende
Auf diesen Tag haben wir fast 10 Jahre lang hingearbeitet. Die Sabu One verlässt den Hafen Kuchelau. Schwimmend, schnurrend und als wäre es nie anders gewesen.
Die zwei Dienstbo(o)ten pendeln zwischen Freude und Fassungslosigkeit. Und ja, es flossen ein paar Tränchen.
Dieser Tag markiert nicht nur den Anfang unserer Reise über die Donau. Es ist auch das Ende einer Refit-Reise, die vor knapp 10 Jahren ihren Anfang nahm. Die Sabu One stand rum, wurde auf Tiefladern durch Europa gekarrt, stand auf Böcken, bei Mistkübeln, in einer Scheune, unter einem Riesencarport mit erhöhten Füßen und die letzten beiden Jahre in der Kuchelau im Wasser.
Wir haben Menschen kennengelernt, die uns geholfen und Zuspruch gegeben haben und solche, die mit „das wird nie was“ kommentiert haben. In der Regel hinter unserem Rücken.
Es hat sich herausgestellt, dass eine große Reise auch aus kleinen Entfernungen, dafür aber um so großartigeren Menschen bestehen kann.
Ein dickes Danke an alle Reisebegleiter.
Und an den Rest: Ätschi Bätschi 😉


Wegfahren und Dableiben
An Bord: Herbert (Skipper), Annette (Tränchen), Balázs (Schiffsingenieur ;-)), Leo (Ruhepol und Intarsienbeauftragter) und Charly (Pausen- und Bierspender). Neben vielen anderen haben die drei uns in den letzten Wochen und Monaten geholfen, den Endspurt zu bewältigen.
Wir freuen uns, dass wir ein wenig zurückgeben können, indem sie die Freude des Ausfahrens mit uns teilen und live erleben.
Nicht an Bord: Denisa und Sascha, die in unseren Herzen mitfahren, Kurt, dessen Geist unseren Motor überwacht, Wolfgang und Karin, unter deren Plane ich jetzt im Schatten sitze, Bernie und Alex, die sich von unseren Erlebnissen nicht von ihrem eigenen Projekt abbringen lassen. Wir könnten uns keine besseren Reisebegleiter wünschen.

Aber jetzt: Wir fahren
Wir verlassen unter großem Jubel die Kuchelau (km 1935) und schon beim Donau Fritzi stehen die nächsten Fans. Johlen, Fahnen, Winken. Wir hupen. Gut, dass Herbert den Signalgeber gestern Abend noch angeschlossen hat.
Knappe 6 Kilometer später der erste Halt: Tanken in der Marina Wien.

und bleiben stecken:
Hier bleiben wir auch gleich das erste Mal stecken. Durch das Niedrigwasser können wir nicht direkt an den Tanksteg fahren. Daher wird die Spritleitung (ja, ja Diesel) bis aufs Äußerste gespannt und wir fassen 100 Liter Diesel.

Erste Schleuse: Freudenau
Viele Dinge machen wir heute zum ersten Mal. Auch die erste Schleuse: Alle hochmotiviert, weil danach darf ein Bier getrunken werden.
Es ist ein bissl heiß. Das Wetter. Die Aufregung kann es ja nicht sein. Was habe ich mich davor gefürchtet und dann geht es ruck zuck und ohne Probleme. Alles gut und wir haben wieder Oberwasser. 😉

Apropos steckenbleiben:
Abweichend vom Plan und auf Empfehlung von „jemand“ 😉 fahren wir kurz hinter Bratislava in den Hafen „Dodo“. Oder auch nicht. Schon in der Einfahrt bleiben wir stecken, aber richtig. Dankenswerterweise hilft uns ein Bootfahrer aus dem Schlamm-Massel. Allerdings war der Wille größer als die Kompetenz, daher übernahm Balázs das fremde Boot und zog uns raus. Herbert war kurz „unentspannt“ und zum Fotografieren blieb keine Zeit.
Zum Aussteigen auch nicht mehr, also fuhren kurzerhand alle Passagiere weiter mit. Auch die, die eigentlich mit dem Twin City Liner am gleichen Tag nach Hause fahren wollten.

Etappenziel Modra Cajka:
Erst gegen 20:00 Uhr erreichten wir dann unser erstes Etappenziel. Der Yachtclub ist supergut organisiert und alle sind extrem nett. Über das Anlegen reden wir gar nicht mehr.
Die Anlage bietet Charterboote, einen Jet-Ski-Verleih und die einzige schwimmende Sauna auf der gesamten Donau! Wirklich nett!