Es ist heiß. Sehr heiß. Das Thermometer zeigt kontinuierlich mehr als 35° an.
Am nächsten Tag sitze ich geschützt im Restaurant und arbeite. (W-LAN!)
Herbert arbeitet währenddessen in der brüllenden Hitze am Boot. Jetzt sind endlich auch die restlichen Fenster dicht. Er füllt Motoröl nach und schließt diverses elektronisches Gerät an. Ein bisschen wärmer noch und Löten geht ohne Kolben…
Am Steg ist eine kühlende Dusche fast unmöglich, da das Wasser ebenfalls in der langen und wenig benutzten Leitung kocht.
Am Nachmittag machen wir uns auf in die Stadt Apatin. Die Altstadt ist schön, versprüht aber einen gewissen „gewesenen Charme“.
Die ansässige Brauerei produziert Jelen, das meistgetrunkene Bier Serbiens und ist der größte Arbeitgeber.
Leider verfallen viele schöne Gebäude, aber man kann noch erkennen, dass dies einmal ein gutbürgerlicher, eher wohlhabender Ort war.
Die an sich schöne Fußgängerzone bietet viele schattige Plätze unter großen Bäumen. Die meisten Geschäfte stehen jedoch leer. Und die, die geöffnet haben, versuchen die viel zu leeren Regalflächen zu kaschieren. Irgendwas klappt hier gar nicht. Jemand erzählt uns, dass Apatin zusehends ärmer wird, aber den Grund kennen wir nicht.
Es gibt nur zwei Bereiche, die voll sind: Second Hand Shops, von denen gleich mehrere in unmittelbarer Umgebung um die Kundschaft ringen und Eissalons.
Das Thermometer bewegt sich immer weiter nach oben, der Wasserstand nach unten.
So beschließen wir, dass wir erst einmal bleiben. Was sich später als gut herausstellen sollte, denn so sind wir vermutlich einer richtigen Katastrophe gerade noch entgangen.